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SCHWARZE APFELBEERE

Aronia melanocarpa

Obwohl mit beachtlichen Vorzügen ausgestattet, besitzt die schwarze Apfelbeere (Aronia melanocarpa) in unseren Gärten noch Seltenheitswert.
Ursprünglich aus dem östlichen Nordamerika stammend und dort auch schon im 19. Jahrhundert kultiviert, wurde diese Vertreterin der Rosengewächse zuerst in Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion angebaut, vor allem zur wirtschaftlichen Verwertung der inhaltsreichen Früchte.
Mit steigendem Interesse an Wildobstarten bekommt nun auch in Deutschland die Aronia eine Chance. Gut sortierte Baumschulen führen sie in ihrem Angebot.

Der langsam wachsende, meist locker aufgebaute Strauch wird etwa zwei Meter hoch, Schnittarbeiten sind kaum nötig. Im April erscheinen einfache glänzend hellgrüne Blätter von elliptischer bis umgekehrt eiförmiger Gestalt und zwei bis acht Zentimetern Länge.
Das Grün des Laubes wird im Sommer dunkler, bis die herbstliche Verfärbung zu einem auffallend leuchtenden Rot führt. Ab September zeigt sich der Busch als wahre Gartenzierde und zieht bewundernde Blicke auf sich. Jetzt kann er mit bekannten Herbstattraktionen, wie Felsenbirne, Pfaffenhütchen oder Kornelkirsche ohne weiters konkurrieren. Da das untere Drittel der Bodentriebe kahl bleibt, wirkt das Gehölz am besten, wenn niedrige bis mittelhohe Stauden davor gepflanzt werden.

Ab Mitte Mai, wenn die Spätfrostgefahr bereits vorüber ist, öffnen sich cremeweiße bis blassrosa Blüten. Sie erinnern an Apfelblüten, doch sind sie kleiner mit etwa einem Zentimeter Breite. Die dekorative Wirkung wird dadurch gesteigert, dass bis zu 20 dieser Blühtchen zu doldenartigen Blütenständen zusammengefasst sind. Nach dem Verblühen entwickeln sich auch ohne Fremdbestäubung etwa erbsengroße Früchte, die erst im Sommer durch ihre Färbung auffallen.

In der Reifezeit ab Mitte August läuft der Farbwechsel über Rot zum namensgebenden Schwarz. Oft erscheinen sie wachsartig überzogen. Ihre tief dunkelroten Farbstoffe sind so intensiv, dass sie industriell zur Färbung von Lebensmitteln verwendet werden. Leider bleiben die Beeren, die im vollreifen Zustand viel Süße besitzen können, für den Rohverzehr wegen des herben, adstringierenden Beigeschmacks untauglich. Jedoch lassen sich die Früchte mit ihren gesundheitlich wertvollen Inhaltsstoffen genießen, wenn man sie wie Rosinen trocknet.

Außerdem können sie zu Säften oder in gemischten Konfitüren verarbeitet werden. Aronia-Produkten wird eine positive Wirkung beim Abbau von Umweltgiften im Körper sowie gegen Herz- und Kreislauferkrankungen zugesprochen.

Wer im Garten an Zier- und Nutzpflanzen ständig gegen Pilzkrankheiten und Schädlinge kämpfen muss, wird eine Eigenschaft der Aronia besonders schätzen: Sie bleibt ohne jegliche Pflanzenschutzmaßnahmen gesund! Zur Robustheit des Gehölzes gehört eine enorme Frosthärte, die nichts zu wünschen übrig lässt. An den Boden stellt die Pflanze sehr geringe Ansprüche, saure bis neutrale Reaktion behagt ihr am meisten. Auf Kalkböden könnten Eisenmangelerscheinungen (wie Gelbwerden der Blätter zwischen den Adern) auftreten.

Ein formschöner Wuchs entsteht in vollem Sonnenlicht, geringer Schatten wird noch verkraftet. Viel spricht also dafür, dass diese bescheidene Schönheit mehr Freunde finden sollte.
Quelle: Doris Metzler, Bayerische Gartenakademie

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